Bild vom Nationenfest

Grüne Stadtratsfraktion beantragt inklusive Gestaltung städtischer Spielplätze

 

Die Grüne Stadtratsfraktion hat am 10. April einen Antrag eingereicht, der für mehr Inklusion auf städtischen Spielplätzen sorgen soll.

Inhalt des Antrages sind drei Punkte:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, in einer Bestandsaufnahme zu ermitteln, welche städtischen Spielplätze hinsichtlich Erreichbarkeit und Wegeführung bereits als barrierefrei gelten können und welche Spielmöglichkeiten für Kinder mit Behinderung vorhanden sind.
  2. Die Um- und Neugestaltung von Spielplätzen soll künftig nach der Maßgabe der Inklusion erfolgen. Dies beinhaltet neben barrierefreier Erreichbarkeit und Wegeführung auch einen nennenswerten Anteil barrierefrei zu nutzender Spielgeräte.
  3. Als Sofortmaßnahme soll in den „Stadtvierteln“ Reitmehring, Burgau, Altstadt und Burgerfeld jeweils ein Spielplatz möglichst umgehend ein attraktives inklusives Spielangebot erhalten.

Die Stadt Wasserburg hat in den vergangenen Jahren sehr viel in ihre Spielplätze investiert. Die Ergebnisse waren dabei durchaus sehenswert und haben zu deutlichen Attraktivitätssteigerungen geführt. Die speziellen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung fanden bei den Planungen bisher leider nicht die notwendige Beachtung. Diesbezüglich gilt es nun, dort wo nötig zu nachzubessern.

Spielplätze sind Orte der Begegnung. Im Spiel mit Gleichaltrigen lernen Kinder die Freude an der Bewegung und soziale Kompetenz. Besonders Kindern mit Behinderung bleibt dies allerdings oft verwehrt.

Viele Kinder mit Behinderung verbringen eine Kindheit, die nur sehr eingeschränkt Möglichkeiten zu Spiel und Bewegung sowie in der Folge auch zum ungezwungenen Kontakt mit nichtbehinderten Gleichaltrigen bietet. Besonders deutlich zeigt sich die Einschränkung ihrer Möglichkeiten in den Spielangeboten öffentlicher Spielplätze. Solche Alltagserfahrungen sind es dann, die diese Kinder manchmal vom jüngsten Alter an resignieren lassen, was zu einer passiven Spielhaltung führt.

Inklusive Spielplätze bieten die Chance, den Spieltrieb und die Fähigkeiten von allen Kindern gemeinsam und unabhängig von Handicaps zu fördern. Zudem begünstigt das gemeinsame Spielen von Kindern mit und ohne Behinderung den Inklusionsgedanken schon im frühen Kindesalter.

Natürlich wird auch in Zukunft nicht jedes einzelne Spielgerät barrierefrei nutzbar sein. Eine Forderung nach „barrierefreien Spielplätzen“ hätte also zur Folge, dass diese Geräte (z.B. Rutschbahnen, Klettergerüste, Slacklines), wo bereits vorhanden, hätten abgebaut werden müssen. Dies kann nicht das Ziel sein. Sehr wohl aber, muss die Vorgabe sein, dass es in naher Zukunft an jedem Spielplatz auch ein attraktives Angebot an Spielmöglichkeiten für Kinder mit und ohne körperliche Beeinträchtigungen gibt.

Nähere Infos zum Thema gibt es u.a. im Podcast des Gesundheitsmagazines von B5 aktuell (ab Minute 10:24)

Verwandte Artikel